Die Saison neigt sich dem Ende. Es war mal wieder ein Jahr mit sportlichen Höhen und Tiefen, die mit regelmäßiger Abwechslung über mich hereinbrachen. Zuletzt war das obere Plateau mit dem letzten Ligawettkampf und dem Titel bei der Deutschen Meisterschaft über die Sprintdistanz ziemlich breit, sodass ich für die Triathlon WM über die olympische Distanz eigentlich mal wieder einen Tiefpunkt erwartete. Wie vor zwei Jahren in Chicago, als ich topfit angereist war und dann zwei Tage vor meinem Wettkampf ein Infekt all meine Träume zunichtegemacht hat. Und auch dieses Mal hatte ich wieder diesen großen Traum, vier Jahre, nachdem ich in London als Jüngster meiner Altersklasse M45 Weltmeister geworden bin – jetzt aber als Ältester. Würde ich da überhaupt eine Chance haben gegen die starken Briten, die Mexikaner, die Trump-Wähler? Und dann war da ja auch noch Pelle, dieser Däne, der mir sowohl bei der EM Mitte Juni in Kitzbühel über die olympische Distanz als auch bei der EM eine Woche später in Düsseldorf über die Sprintdistanz gezeigt hat, wie Triathlon geht. Mit all diesen Gedanken und daher mit dem „Martin-Schulz-Feeling“ (Anmerkung der Redaktion: „Martin-Schulz-Feeling“ = „Das kannst Du nicht gewinnen!“) reiste ich also nach Rotterdam. Das Wochenende sollte so einige Überraschungen für mich parat haben.