Dekorative Triathlon-Icons für die Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen

Udo van Stevendaal

Triathlet

Ein Icon für eine Medaille

10-facher Weltmeister und mehrfacher Deutscher- und Europameister

Blog

Das Beste kommt zum Schluss – Triathlon WM in Lausanne, 1. September 2019

Das (sportliche) Jahr war für mich unglaublich! Weltmeister im Duathlon, Europameister im Triathlon, Deutscher Meister über die Sprint- und über die olympische Distanz – mehr geht nicht. Alles, was jetzt noch kommen würde, wäre Zugabe. Und meine Form stimmte. Zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft über die olympische Distanz in Lausanne absolvierte ich bei der DM in Beilngries wohl mein bisher bestes Rennen über eben diese Strecke. In allen drei Disziplinen konnte ich jeweils meine nahezu besten Leistungen abrufen. Ich freute mich auf die WM. Und – man mag es kaum glauben – ich freute mich auf das Schwimmen, wähnte ich mich doch in der besten Schwimmform meines Lebens. Doch dann kam alles ganz anders!

Von fehlgeleiteten Spezies und Bayern – DM Standard-Distanz in Beilngries, 18. August 2019

Nicht einmal eine Woche lag zwischen den beiden Deutschen Meisterschaften über die Sprint- und die olympische Distanz, die in diesem Jahr in Bayern stattfand. Es war also eine Turbo-Regeneration angesagt, um in den Bergen den Einheimischen Paroli bieten zu können. Scheinbar ist mir das mit der Regeneration geglückt. Aber eines habe ich noch mit einer gewissen Spezies zu bereden!

Vielen Dank für dieses geile Rennen! – Sprint DM in Bremen, 11. August 2019

Was würde ich nach überstandener Erkältung zu leisten im Stande sein? Mal wieder hatte mich vor zwei Wochen unmittelbar vor einem Ligawettkampf ein Infekt außer Gefecht gesetzt. In der Folge konnte ich 12 Tage nicht trainieren. Jeder Triathlet fühlt sich zwar sowieso stets „untertrainiert“. Aber in diesem Falle traf es, zumindest fast die Schnelligkeit anbelangt, wirklich zu – ehrlich! However, mein Credo – oder zumindest eines davon – lautet: Am Start gibt es keine Ausreden! Ich hatte mir vorgenommen, wenigstens ein würdiger Gegner zu sein.

Der hat mir gerade noch gefehlt – Triathlon EM in Weert, 2. Juni 2019

Ein unglaubliches Schwimmen ist mir gelungen! An den Fersen des schnellsten Schwimmers steige ich aus dem Wasser, lege einen Blitzwechsel hin und sitze bereits auf dem Rad als die anderen sich noch aus dem Neo pellen. Berauscht von der Performance in der ersten Disziplin fliege ich über die Radstrecke, trete 350 Watt im Schnitt und erreiche mit acht Minuten Vorsprung die zweite Wechselzone. Den Rest könnte ich locker verwalten. Doch frisch wie noch nie schlage ich einen 3:30er Schnitt an und genieße die Endorphine, die meine Adern durchströmen. Der letzte Kilometer wird ein Genuss. Dabei übersehe ich, wie sich mein Schnürsenkel geöffnet hat. Kurz vor dem letzten Überqueren der Kanalbrücke ca. 200 m vor dem Ziel stolpere ich über meine Füße, kann mich nicht mehr halten und lande im Kanal. Alles ist dahin! Ich bin klitschnass – als ich aus diesem Traum aufwache!

Veni, Vidi, Vici – Duathlon WM in Pontevedra, 27. April 2019

Am 27. April fand im Rahmen eines Multisport Events der ITU die Duathlon-Weltmeisterschaft in Pontevedra, Spanien, statt, der Heimat von Javier Gomez, der lange Zeit die Triathlon-Szene auf der Olympischen Distanz dominiert hat. Dass ich überhaupt hier am Start sein durfte, grenzt schon fast an ein Wunder, konnte ich doch vor zwei Wochen noch gar nicht beschwerdefrei laufen. Doch jetzt ging ich fremd mit einer Sportart, die mir eigentlich entgegenkommen sollte, da meine schwächste Disziplin wegfällt. Doch die Duathlon-Szene ist eine andere als die Szene im Dreikampf. Die überwiegende Anzahl der Starter sind Duathlon-Spezialisten und können besser Rad fahren und laufen als ich – eigentlich! ? Würde das Fremdgehen bestraft?

Der ewige Achim – Duathlon DM in Alsdorf, 14. April 2019

Es ist Sonntag, der 14. April . . . und ich habe ein deja vu! In Alsdorf finden in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften im Duathlon statt. Das ist jetzt keine Neuigkeit, da Alsdorf sich bereits mehrfach als Austragungsort für eine Duathlon DM bewährt hat. Aber in diesem Jahr sind es die Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz! Das war mir nicht klar, als ich mich im letzten Jahr angemeldet hatte. Ist ja eigentlich viel zu lang für mich: 10 km Laufen + 60 km Radfahren + 10 km Laufen. Wie soll ich das bloß überstehen? Und dann auch noch mit dem Trainingszustand! Gerade einmal 20 km konnte ich in den letzten sechs Wochen laufen!

Bergsteigen mit Anlauf! – Zermatt-Marathon, 7. Juli 2018

Dass der Zermatt-Marathon nichts für Weichspüler sein würde, wusste ich ja bereits vorher. Schließlich ist er mit seinen 1929 Höhenmetern verteilt auf die Marathon-Distanz einer DER Bergmarathons schlechthin. Dass er allerdings so hart würde, hätte ich in meinen schlimmsten (Alpen-)Träumen nicht gedacht! Schließlich hatte ich 2014 schon die kleine Scheidegg am Ende des Jungfrau-Marathons erreicht. Doch das hier war härter und sollte alles in den Schatten stellen, was ich jemals erlaufen habe.

Was haben Fußball und Triathlon gemeinsam? – LM Kurzdistanz in Geestacht, 24. Juni 2018

Als Fußballer in meinem ersten Leben habe ich mich stets über Fritz-Walter-Wetter gefreut, war ich doch als Grobtechniker eher für die Defensive zuständig und konnte alles abgrätschen, was mir in die Quere kam – stets fair, möchte ich betonen! Auch wenn ich mit zunehmendem Alter zum Triathleten und somit Weichei mutiert bin, schreckt mich dennoch schlechtes Wetter nicht ab, da ich immer denke: „Die anderen leiden noch mehr.“ 😉 Aber sooooo schlecht wie heute muss das Wetter doch nun wirklich nicht sein! Und noch eine Parallele zwischen Fußball und Triathlon sollte mir während des Rennens durch den Kopf gehen.

So weit die Füße tragen . . . – Mitteldistanz DM in Ingolstadt, 10. Juni 2018

„Das hier hatte ich meinem Kumpel zu verdanken“, denke ich, als meine Beine zu versagen drohen. 1900 m Schwimmen, 86,3 km Radfahren und 8 km Laufen liegen bereits hinter mir – aber 12 km per pedes liegen noch vor mir! Und ich KANN NICHT MEHR! Der Blick ist starr und die Schafe blöken. „Blökende Schafe? Habe ich schon Halluzinationen? Wo bin ich? Und vor allem: Wie bin ich hierhergekommen?“ Also gut. Der Reihe nach . . .

Déjà-vu in Alsdorf? – Duathlon DM, 29. April 2018

Alsdorf bei Aachen war am 29. April bereits zum dritten Mal Ausrichter der Deutschen Meisterschaften (DM) im Duathlon. Ich versuchte mich mal im „Fremdgehen“, was ja eigentlich nicht machen sollte und was einem auch mit Sicherheit nicht bekommt. 😉 Aber ich hatte noch eine Rechnung mit diesem Alsdorf offen: Im letzten Jahr war ich bereits angereist, hatte mir samstags die Startunterlagen abgeholt und musste am Wettkampftag unverrichteter Dinge wieder abreisen, weil ich mir in der Nacht zuvor einen Infekt zugezogen hatte. Und auch in diesem Jahr hatte ich wieder ein Déjà-vu. Nach zwei Wettkampfabsagen Anfang April wegen Krankheit war ich doch gerade wieder genesen. Und jetzt das . . .

Auslaufen – Landesmeisterschaften im Halbmarathon in Lübeck, 8. Oktober 2017

Eigentlich war ja meine Saison nach der WM in Rotterdam beendet. Oh, wie ich dieses Füllwort „eigentlich“ liebe ? Doch der Terrier hatte mich überredet, in Lübeck an den Start zu gehen, wo in diesem Jahr die Landesmeisterschaften über die Halbmarathondistanz stattfanden. Schließlich hätten wir eine gute Mannschaft, bestehend aus drei Leuten, am Start. Also musste ich irgendwie noch ein paar Laufeinheiten einschieben, um halbwegs in der Lage zu sein, eine so lange Strecke zu überstehen. Schließlich ist es ein halbes Jahr her als ich beim Berliner Halbmarathon das letzte Mal so weit gelaufen bin. Und ähnlich wie damals hatte ich auch dieses Mal nicht wirklich einen Plan, was ich wohl laufen könnte und wie schnell ich angehen wollte. Und seinerzeit hatte ich festgestellt, dass es ohne Plan irgendwie blöd ist. Wie würde es dieses Mal laufen?

I have a dream! – Triathlon WM in Rotterdam, 17. September 2017

Die Saison neigt sich dem Ende. Es war mal wieder ein Jahr mit sportlichen Höhen und Tiefen, die mit regelmäßiger Abwechslung über mich hereinbrachen. Zuletzt war das obere Plateau mit dem letzten Ligawettkampf und dem Titel bei der Deutschen Meisterschaft über die Sprintdistanz ziemlich breit, sodass ich für die Triathlon WM über die olympische Distanz eigentlich mal wieder einen Tiefpunkt erwartete. Wie vor zwei Jahren in Chicago, als ich topfit angereist war und dann zwei Tage vor meinem Wettkampf ein Infekt all meine Träume zunichtegemacht hat. Und auch dieses Mal hatte ich wieder diesen großen Traum, vier Jahre, nachdem ich in London als Jüngster meiner Altersklasse M45 Weltmeister geworden bin – jetzt aber als Ältester. Würde ich da überhaupt eine Chance haben gegen die starken Briten, die Mexikaner, die Trump-Wähler? Und dann war da ja auch noch Pelle, dieser Däne, der mir sowohl bei der EM Mitte Juni in Kitzbühel über die olympische Distanz als auch bei der EM eine Woche später in Düsseldorf über die Sprintdistanz gezeigt hat, wie Triathlon geht. Mit all diesen Gedanken und daher mit dem „Martin-Schulz-Feeling“ (Anmerkung der Redaktion: „Martin-Schulz-Feeling“ = „Das kannst Du nicht gewinnen!“) reiste ich also nach Rotterdam. Das Wochenende sollte so einige Überraschungen für mich parat haben.

Sprint DM in Kölle am Rinn, 2. September 2017

„Da sinn wa dabei, dat is prihima, viva Colonia . . .“, das musste ich mir am Wochenende zigmal anhören, weil es mich zur Deutschen Altersklassenmeisterschaft über die Sprintdistanz (750 m Schwimmen / 20 km Radfahren / 5 km Laufen) in die Karnevalhochburg Köln verschlagen hatte. Köln ist ja nicht schlecht. Ich hege ja auch gewisse Sympathien für den FC. Aber alles hat Grenzen ? Wenigstens waren die äußeren Bedingungen mit ca. 20 Grad, trocken, leicht bewölkt in und um die Ruderregattastrecke am Fühlinger See perfekt, sodass das keine Ausrede sein sollte. Und eine Woche nach dem Finale in der Regionalliga Nord mit dem TSV Bargteheide war die Euphorie auch noch vorhanden. Doch würde diese alleine genügen, um die starke Konkurrenz hinter mir zu lassen?

Pleiten, Pech und ein schneller Däne – Sprint EM in Düsseldorf, 25. Juni 2017

Letzte Woche konnte ich die seit drei Jahren erträumte Europameisterschaftsmedaille bei der EM über die olympische Distanz in Kitzbühel erringen: eine silberne. Heute bekomme ich gleich die Chance, eventuell sogar eine zweite EM-Medaille zu gewinnen, dieses Mal über die halb so lange Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen) in Düsseldorf. Neben starker Konkurrenz aus Deutschland und Holland war auch wieder ein Däne am Start, der mich bereits in Kitzbühel um mehr als zwei Minuten geschlagen hatte. Doch während ich in unserem Nachbarland verunsichert an der Startlinie stand, hatte ich für mein „Heimspiel“ einen entschlossenen Plan.

Hoping for the best, but expecting the worst! – EM olympische Distanz in Kitzbühel, 18. Juni 2017

Seit drei Jahren versuche ich nun vergeblich, mal wieder an einer internationalen Meisterschaft teilzunehmen! Immer wieder kam mir in den letzten Jahren etwas dazwischen: Handgelenkbruch, grippaler Infekt, Hüftverletzung usw. Stets musste ich meine Meldung zurückziehen oder das Rennen, obwohl bereits vor Ort wie z.B. in Chicago, kurzfristig canceln. In diesem Jahr sollte eigentlich alles anders werden. EIGENTLICH! Endlich fühlte ich mich bis in den April hinein fit genug, um meine erste Medaille bei Europameisterschaften zu gewinnen – und dann das! Erst musste ich die Duathlon DM am 30. April (mal wieder) kurzfristig absagen, weil mich wenige Stunden vor dem Start ein Infekt heimsuchte. Und dann, Ende Mai, erkrankte ich schwer an einer bakteriellen Infektion auf dem Weg (!) ins Trainingslager. Das führte nicht nur zu einem Trainingsrückstand, sondern auch wenige Tage vor meinem ersten Saison-Höhepunkt zu einer zweiwöchigen vollständigen Bewegungsunfähigkeit. Europameisterschaft ade? Bereits vor drei Jahren musste ich kurzfristig bei der EM in Kitzbühel passen. Jetzt wieder?